Fennpfuhler Tor Berlin

In diesem städtebaulich freiraumplanerischen Wettbewerb widmeten wir das Konzept für die Freianlagen ganz der Frage: „Wie kann die Bevölkerung der Stadt Berlin mit umweltfreundlich und regional produzierten Lebensmitteln versorgt werden?“. Für die Landschaft von bestehenden aber auch neuen Stadtquartieren bedeutet dies eine Möglichkeit zur weiteren Multicodierung im Sinne der grün-blauen Infrastruktur. Der Entwurf soll dazu beitragen, dass sich sowohl die Freiflächen im neuen Quartier als auch die der bestehenden Siedlungsstruktur hin zu einer produktiven Landschaft entwickeln.

Die Landschaft im Bereich Fennpfuhler Tor wurde über Jahrzehnte zur Lebensmittelproduktion für die Berliner genutzt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein Gürtel aus Laubenkolonien außerhalb der Ringbahn, ganz besonders dicht nördlich der Storkower Straße. Gerade während der beiden Weltkriege spielten die Kleingärten eine ernährungspolitische Rolle.

Innerhalb der Bebauung soll das Thema „Produktive Landschaft“ in den Grünflächen besonders erlebbar sein. Deshalb sind Obstbaum Haine auf offenen Wiesen vorgesehen, die sowohl den Bewohnern, als auch Besuchern aus den angrenzenden Bürogebäuden zum Ernten einladen. Die privaten Grünflächen auf den Dächern stehen dann nur den direkten Anwohnern des Objektes zur Verfügung. Die durch Heckenbänder strukturierten und parzellierten Flächen können von den Bewohnern zusätzlich zu ihren Wohnungen gemietet werden um dort Gemüse, Kräuter oder Obsthecken anzubauen. Die weiteren extensiven Gründächer leisten einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt. Die „Grüne Kante“ wird in eine tiefer gelegene urbane Sportlandschaft mit neuen Bäumen gestaltet und erlaubt bei Starkregen die Flutung, Zwischenspeicherung und Versickerung des überschüssigen Regenwassers.

  • Auslober: HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH, OTTO WULFF Projektentwicklung GmbH, BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

    Partner: MLA+ (Architektur und Städtebau)

    Adresse: Storkower Straße Berlin, Deutschland

    Datum: 2023

    Fläche: 3.000 m2

    Dieses Projekt wurde geplant als wir noch LYSANN SCHMIDT landschaftsarchitektur hießen